Das Kuratorium Europäische Kulturarbeit zieht eine positive Bilanz des 10. Internationalen Symposiums in Beratzhausen, das bereits zum dritten Mal inklusiv organisiert wurde. Von den zehn Künstlern nahmen auch zwei mit einer mentalen Behinderung teil. Zehn Tage lang standen Künstler aus aller Welt, darunter New York und Bukarest, in der Marktgemeinde Beratzhausen im Mittelpunkt der Kunst.
Am Ende gab es passend zum Titel „Festmahlen“ ein großes Fest mitten im Dorf Schwarzenthonhausen, einem Ortsteil von Beratzhausen auf dem Bernhof. Kunstwerke aus Keramik, Holz und vielen Materialien ließen dabei eine große Festtafel von 20 Meter Länge entstehen. Insgesamt 80 Teller konnten die Künstler in ihrem Stil gestalten. Dazu kamen weitere Inspirationen der Künstler. Alois Achatz aus Regenstauf zerschnitt altes Porzellan und schuf mit den Einzelteilen kleine und große Türme, Barbara Höcherl aus Hengersberg ließ sich von Ästen inspirieren und gestaltete aus Latex neue Formen, Christina Russu aus Bukarest schuf aus Porzellan hauchdünne Vasen und Teelichter, Dusan Tynek aus New York lies aus Ton Wärmekuppeln in Form von halben Köpfen entstehen, Merlin Klein aus Halle reduzierte Holz durch Verbrennen und Zerkleinern in Partikel, aus denen er einen schwarzen Kubus entstehen ließ, außerdem war er der vegane Koch des Symposiums, Peter Engel bereicherte die Festtafel mit zahlreichen Hockern aus Altholz, Klaus Effern aus Bremen schuf eine lebensgroße Holzfigur sowie eine Figur im Kleinformat für den Tisch. Christina Kerscher aus Bogen zauberte Netzwerke auf Keramikteller, Ludwig Hirtreiter aus Bogen brachte Tiermotive auf den Tellern zum Ausdruck. Die künstlerische Leiterin des Symposiums, Renate Höning, gestaltete selbst weitere Teller und Silikonobjekte.
Schließlich endete das Symposium mit einem großen Fest auf und um den Bernhof der Familie Höllriegl, die den ehemaligen Bauernhof in Kooperation mit dem Kuratorium zu einem Ort für Kunst und Kultur entwickelt. Das Trio Steffi Denk, Bernd Meyer und Markus Fritsch sorgten für einen weiteren musikalischen Höhepunkt.
Das Symposium wurde wie in den vergangenen 30 Jahren vom Bayerischen Wissenschaftsministerium, dem Bezirk Oberpfalz, dem Landkreis Regensburg und dem Markt Beratzhausen gefördert. Mitveranstalter waren erneut die Katholische Jugendfürsorge und das Atelier inklusiv der KJF. Für Michael Eibl, Vorsitzender des Kuratoriums zeigt sich, dass die Idee, mit der Kunst Menschen aus verschiedenen Nationen und Menschen unterschiedlicher Begabungen zu einer Gemeinschaft wachsen zu lassen, immer wieder gelingt – ein kleines Modell für ein friedliches Europa.
Fotos: Marco Fuchs
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